Auf geht’s
Frühjahrsputz 25
2025/03/28
Manfred Weiland
Wie im letzten Jahr trafen sich auch dieses Jahr wieder mehrere Mitglieder der Naturschutzgemeinschaft Vinxtbachtal e.V. auf der vereinseigenen Streuobstwiese „Auf Loches“ in Waldorf, um dort und auch entlang des Streuobstlehrpfades umfangreiche Arbeiten durchzuführen.
Wurde die Wiese in der Vergangenheit von Schafen beweidet, so soll sie fortan im Sinne der Erhaltung der Artenvielfalt ein- bis zweimal, frühestens ab Ende Mai, gemäht werden. Nachdem die Wiese im vergangenen Herbst von Brombeergebüsch befreit worden ist, wird sie nun immer abschnittsweise, mosaikartig, im Abstand von 1 bis 2 Wochen gemäht. Auf diese Weise können Wildbienen, Käfer und Schmetterlinge auf andere Flächen ausweichen. Das Schnittgut wird einige Tage liegen gelassen, damit sich langsamere Insekten wie Raupen und Co. zurückziehen oder in den Boden einwandern können.
Jetzt wurden schonende Pflegeschnitte zur Gesunderhaltung der überwiegend alten Apfelbäume durchgeführt und abgebrochene Äste und Zweige eingesammelt. In naher Zukunft werden die Bäume unter professioneller Anleitung von Misteln befreit. Das angefallene Schnittgut wird dann für die Anlage einer Totholzhecke/ Benjeshecke verwendet.
Im Gegensatz zur Heckenneuanpflanzung werden hier zwischen Holzpfählen Gehölzabschnitte wie Äste und Zweige in lockerer Ablagerung zu einem langen Wall gehäuft. Während das Holz mit der Zeit langsam verrottet, sammeln sich durch Windflug und durch Ausscheidungen verschiedener Tiere Pflanzensamen an und führen so nach und nach zum Entstehen einer blühenden Hecke. Diese wiederum bietet als lebendiges Ökosystem Lebensraum für viele Tiere- und Pflanzenarten.
Mit Unterstützung des NABU wurde schließlich noch eine Steinkauzröhre aufgehängt. Gerade Streuobstwiesen mit altem Baumbestand bieten dieser kleinen Eule gute Lebensbedingungen.
In unmittelbarer Nähe der Streuobstwiese „Auf Loches“ befindet sich der Streuobst-Lehrpfad, in welchem ebenfalls regelmäßige Pflegearbeiten von Vereinsmitgliedern durchgeführt werden. Der Lehrpfad bietet eine sehr gute Möglichkeit, viele Obstsorten kennenzulernen und sich über diese näher zu informieren. Auf dem in der Schulstraße beginnenden idyllischen Rundweg von rund 2 km Länge gibt es zu fast 40 verschiedenen Obstsorten informative Steckbriefe. Zudem werden auf drei großen Infotafeln der Lebensraum Streuobstwiese und seine Bewohner vorgestellt. Mit insgesamt ca. 5.000 Arten weist kein anderes Kulturbiotop in Mitteleuropa eine so große biologische Vielfalt auf wie die seit 2022 gesetzlich geschützte Streuobstwiese.
Genießt doch mal wieder einen erholsamen Spaziergang durch unsere Obstwiesen entlang von Apfel-, Birnen, Kirsch-, Pflaumen- und Walnussbäumen. Jetzt im Frühling erwartet Euch das beeindruckende Bild von hunderten weiß und rosa blühenden Bäumen.
Mehr zum Thema Streuobstwiesen findet Ihr hier auf unserer Internetseite unter dem Menüpunkt Projekte.

Mechthilde und Hans rollen an

Christoph beim Baumschnitt

Hans in Aktion

Unterstützung durch Uli Jablonowski, Stefan Blank und Sylvia Brohl vom NABU
