Insektenschutz in der Kommune
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat bereits vor Jahren die Empfehlung ausgesprochen, öffentliche Grünflächen insbesondere zur Bekämpfung des dramatischen Insektenrückgangs naturnah zu gestalten.
Für den besorgniserregenden Rückgang der Insekten, die bekanntermaßen eine sehr bedeutende ökologische Funktion erfüllen und ein wesentlicher Bestandteil der biologischen Vielfalt sind, ist neben anderen Ursachen die Zerstörung ihrer Lebensräume zu nennen.
Für den besorgniserregenden Rückgang der Insekten, die bekanntermaßen eine sehr bedeutende ökologische Funktion erfüllen und ein wesentlicher Bestandteil der biologischen Vielfalt sind, ist neben anderen Ursachen die Zerstörung ihrer Lebensräume zu nennen.
Daher…
kommt dem Erhalt und der Wiederherstellung der Insektenlebensräume eine zentrale Bedeutung zu. In dem von der Bundesregierung 2019 beschlossenen umfangreichen Aktionsprogramm zum Insektenschutz wird deshalb ausdrücklich auch der Siedlungsbereich als wichtiges Handlungsfeld benannt. Schließlich haben die Gemeinden erheblichen Einfluss auf die Pflege und die Bewirtschaftung der Flächen in kommunalem Eigentum. Die Anlage von Blühstreifen, Wildblumenwiesen, Brachflächen und Hecken sind Maßnahmen, welche die Insektenvielfalt erhalten und fördern sowie zudem oft leicht umsetzbar sind. So haben sich dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt e.V.“ bisher mehr als 360 Kommunen, die sich aktiv für mehr kommunalen Naturschutz einsetzen, angeschlossen.
Das Mädesüß gedeiht auf nährstoffreichen Feuchtwiesen und Gewässerrändern
Die Naturschutzgemeinschaft Vinxtbachtal e.V. hat nun mit Genehmigung der Ortsgemeinde Waldorf auf einer gemeindeeigenen Fläche Ecke Pilsgasse / Inselstraße einen ersten wichtigen Schritt in diese Richtung unternommen. Hierfür wurde die bisher artenarme Rasenfläche am feucht-schattigen Vinxtbachufer mit typischen einheimischen Feuchtwiesen-Arten wie dem Mädesüß, der Kuckucks-Lichtnelke oder dem Teufelsabbiss sowie zahlreichen anderen standortgeeigneten Pflanzen eingesät. Durch diese Maßnahme wird sich diese Fläche in eine ökologisch wertvolle sowie optisch ansprechende Wildblumenwiese verwandeln. Damit sich das artenreiche Biotop langfristig etablieren kann, erfolgt die Mahd der Fläche in Zukunft nur noch zweimal im Jahr im insektenschonenden Langschnitt.
Die zerteilten Kronblätter der Kuckucks-Lichtnelke bewirken eine erhöhte Anlockung von Insekten
Durch den steten Abtransport des Schnittgutes wird die Wiese zudem über die Jahre abgemagert, was ebenfalls zu einer Erhöhung der Artenvielfalt führt, da sich viele Wiesenblumen auf allzu nährstoffreichen Standorten nur schwer gegen die äußerst durchsetzungsstarken Gräser behaupten können. . Als weitere besondere Maßnahme wurde auf der Feuchtwiese neben einer Igel-Behausung ein Totholz-Haufen aus altem Treibholz aufgeschichtet, welcher vielen weiteren auf diesen Lebensraum spezialisierten Insektenarten und deren Larven eine Wohnstätte bietet. Diese kleinen Tiere dienen wiederum vielen Amphibien, Reptilien, aber auch Vögeln wie der Amsel oder dem Kleiber bis hin zu kleinen Säugetieren wie dem Igel als Nahrungsquelle, wodurch ein regelrechter Kaskaden-Effekt eintritt. Weitere vergleichbare Maßnahmen sind in Planung.