Der Vinxtbach ist ein linksrheinischer etwa 19 Kilometer langer Bach, der in der Osteifel südwestlich von Schalkenbach-Obervinxt entspringt und unterhalb der Burg Rheineck zwischen Bad Breisig und Brohl-Lützing in den Rhein mündet. Die Quellhöhe des sich durch das romantische Vinxtbachtal schlängelnden Baches liegt bei 398 Metern, die Mündungshöhe bei 52 Metern.
Die Vermutung, dass sich der Name Vinxt vom lateinischen Wort finis für Grenze ableitet, ist nicht unumstritten. So wird auch die Annahme vertreten, dass das keltische Wort Vinzenna für die Ausbiegende oder die Gekrümmte namensgebend gewesen sein könnte.
Jedenfalls stellte der Vinxtbach über lange Zeit hinweg einen Grenzfluss dar. Nach dem gallischen Krieg (58 – 51 v. Chr.) war das linksrheinische Gebiet Teil des Römischen Reiches. Der Vinxtbach trennte zunächst zwei Militärbezirke, bevor er vermutlich um 83/84 n. Chr. ein Teil der Grenze zwischen den römischen Provinzen Germania superior (Obergermanien) im Süden und Germania inferior (Niedergermanien) im Norden wurde. Der Vinxtbachmündung gegenüber begann auf der anderen Rheinseite der Obergermanisch-Raetische Limes. Als im Mittelalter das große Herzogtum Lothringen geteilt wurde, war der Vinxtbach wiederum ein Teil der Grenze zwischen Ober- und Niederlothringen, aber auch Grenzmarke zwischen dem Ahrgau und dem Mayenfeldgau. Er bildete auch zeitweise die Diözesangrenze zwischen Trier und Köln und ist schon seit Jahrhunderten die Sprachscheide zwischen zwei Mundarten, dem Ripuarischen und dem Moselfränkischen. So spricht man nördlich des Vinxtbaches eher den kölschen Dialekt und südlich vorwiegend die Mayener/Koblenzer Mundart.
Der Vinxtbach nahe seiner Quelle südwestlich von Obervinxt
Blick auf den Weiselstein, im Hintergrund Vinxt und Schalkenbach
Kaum zwei Kilometer bachabwärts folgt Königsfeld, das mit mehreren Auszeichnungen in den Wettbewerben „Unser Dorf soll schöner werden“ und „Unser Dorf hat Zukunft“ prämiert wurde. Das ehe-malige Städtchen beeindruckt durch seinen geschlossenen Ortskern mit seinen Fachwerkhäusern und historischen Gebäuden. Hervorzuheben ist ebenfalls die in Teilen aus dem 13. Jahrhundert stammende Pfarrkirche St. Nikolaus mit ihrem stattlichen Westturm, in dem man ein informatives Modell der ehemaligen Stadt Königsfeld bewundern darf. Auf 15 Hinweisschildern kann der Besucher bei einem Rundgang die bewegte Geschichte Königsfelds erleben. Auch hier gibt es eine Vielzahl schöner Wanderwege. So ist Königsfeld Startpunkt für die Geopfad-Route Vinxtbachtal (Route V) mit ihren herrlichen Fernblicken in das Vinxtbachtal und das Laacher Vulkan-gebiet. Als Themenwanderweg bietet sich in Königsfeld die Keramikroute an.
Blick auf Königsfeld aus westlicher Richtung
Blick auf Waldorf aus westlicher Richtung
Im mittleren Vinxtbachtal liegt Waldorf, das vielleicht älteste Dorf im Kreis Ahrweiler. Schon in vor- und frühgeschichtlichen Epochen siedelten hier Menschen. In den Jahren 1846 bis 1850 wurden unweit des Bausenbergs Teile einer römischen Gutsanlage freigelegt und 1936 am nördlichen Ortsrand eine römische Villa entdeckt. 1996 feierte die Gemeinde ihr 1.350jähriges Bestehen. Der Ortskern zeigt weitgehend noch das historische, über Jahrhunderte gewachsene Ortsbild. Der Erhalt des historischen Ortskerns mit seinen Fachwerkhäusern, die fast alle mit der Traufseite zur Straße hinstehen, war eines der Ziele der Dorferneuerung. Dass man diesem Ziel nahekam, zeigten die guten Platzierungen im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“. Alljährlich finden am zweiten Wochenende im September zahlreiche Pilger aus nah und fern den Weg zum Marienwallfahrtsort Waldorf. Die Katholische Pfarrkirche St. Remaklus wurde in den Jahren 1874/75 erneuert, wobei der imposante Turm jedoch noch aus der Wende des 15. Jahrhunderts stammt und 1912 um ein Glockengeschoss erhöht wurde.
Der Bausenberg zwischen Niederzissen und Waldorf
Zwischen Waldorf und Niederzissen liegt inmitten des FFH-Gebietes „Vulkankuppen am Brohlbachtal“ das Naturschutzgebiet Bausenberg. Der vor etwa 150.000 Jahren entstandene Bausenberg ist der schönste und besterhaltene Hufeisenkrater der Eifel, wenn nicht ganz Deutschlands. Der dort über den Krater ausgetretene Lavastrom ist ca. 3,5 km lang und endet bei Gönnersdorf. Rund um den Krater und seinen Lavastrom hat sich eine Vielfalt von unterschiedlichen Biotopen mit einem großen Artenspektrum entwickelt. Man zählt über 70 charakteristische Biotoptypen und mehr als 60 gefährdete Tierarten. Allein schon die Liste der bisher nachgewiesenen Fledermausarten ist beeindruckend: Große Bartfledermaus, Kleine Bartfledermaus, Graues Langhohr, Braunes Langohr, Großer Abendsegler, Großes Mausohr, Zwergfledermaus, Fransenfledermaus, Wasserfledermaus. Unter Experten gilt der Bausenberg zudem als regelrechtes „El Dorado“ für Insekten.