Da es sich bei allen Amphibien um wechselwarme Tiere handelt, bewegen sie sich in den noch kühlen Frühjahrsnächten häufig recht langsam. Wechselwarme Tiere sind Lebewesen, die ihre Körpertemperatur nicht, wie z.B. wir Menschen, konstant bei 37 °C halten können, sondern deren Temperatur von der Umgebungstemperatur beeinflusst wird. Häufig erstarren die Tiere aber auch vor Angst im grellen Scheinwerferlicht und ducken sich, anstatt weg zu hüpfen. Ebenso können hohe Geschwindigkeiten der vorbeifahrenden Autos für die Erdkröten zum Verhängnis werden, da hierdurch ein Strömungsdruck entsteht, der die inneren Organe der Tiere verletzen kann. Der Versuch, die Tiere zwischen die Reifen zu bekommen oder zu umfahren reicht nicht, wenn nicht gleichzeitig die Geschwindigkeit reduziert wird. Daher stand in den letzten Tagen auch ein Warnschild an der Strecke, das Autofahrer darauf hinwies, maximal 30 km/h zu fahren – mit dem Zusatz: „Sammler unterwegs“.
Hinweis:
In diesem Frühjahr konnten 342 Kröten allein an der Straße L87 zwischen Gönnersdorf und Rheineck erfasst werden.
Leider kam für 72 der Tiere jede Hilfe zu spät. Dies lag wohl auch an einigen rücksichtslosen Rasern, die sich weder von Kröten, Straßenschildern oder Menschen in Warnwesten bremsen ließen.
Ein Großteil (270 Kröten) der Tiere konnte aber dennoch erfreulicherweise von den Sammlern lebend auf der anderen Straßenseite abgesetzt werden.
Im Herbst machen sich die Erdkröten auf den Weg zurück in ihre Winterquartiere.